„Laß uns in ein Café treten, Claudia?“
Claudia atmete auf.
„Siehst du? Er ist weg, zurück in die Gasse, verschwunden in der Menge. Ich wußte es.“
Sie lachte erregt.
„Er wird nichts tun. Warum heute? Da er noch nie etwas getan hat…“
Sie mußte stehen bleiben, um ihre Lustigkeit zu dämpfen.
„Ah! der kleine Konditor. Er macht die süßesten Kuchen von allen. Ich möchte wieder von seinen Kuchen essen.“
Und drinnen:
„Du bist so ernst, Lolina. Bist du besorgt um mich? Dann liebst du mich also wirklich? Ja, du liebst mich.“
Claudia seufzte schwer auf. Sie kaute; dann, mit Flüstern, tief feierlich:
„Dich hätte ich gehaßt, wärst du eine der unseren gewesen. Ich weiß es gewiß, ich hätte dich getötet. Nun aber sind wir Freundinnen gewesen. Denn du bist so edel, daß man dich nicht fürchtet. Ach! und dennoch liebt er nur dich. Er hat mir’s gesagt: nicht länger als acht Tage ist’s her, und ich war in Wut gegen ihn wegen der Französin. Er hob nur die Schultern; und dann sagte er, dich allein liebe er. Mich aber verachtet er so sehr, daß er mir das sagt.“
„Aber du bist durch ihn glücklich gewesen, und ich unglücklich.“
„Er sagte auch, nur du könntest ihn retten.“