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Page:H.M. Professor Unrat.djvu/105

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er, und verließ trotz des Widerspruchs seiner Wirtschafterin sogleich das Haus, um der erste zu sein im Kabuff — in der Garderobe der Künstlerin Fröhlich. Lohmann durfte nicht bei ihr sitzen und Wein trinken: das war Aufruhr, Unrat ertrug es nicht. Weiter war ihm nichts bewußt.

Wie er hastig auf den Blauen Engel zuschlich, bemerkte er nicht gleich den farbigen Zettel im Haustor und suchte ihn einige Sekunden lang, völlig kopflos … Gottlob, da war der Zettel. Die Künstlerin Fröhlich war also nicht, wie Unrat eben gefürchtet hatte, plötzlich abgereist, geflüchtet, vom Erdboden verschlungen. Sie sang noch, war noch bunt, kitzelte noch mit ihrem Blick. Und aus seiner Befriedigung hierüber zog Unrat eine kurze Erkenntnis. Nicht nur, daß ihr der Schüler Lohmann fernbleiben sollte: Unrat selbst wollte bei der Künstlerin Fröhlich sitzen … Aber diese Erkenntnis verdunkelte sich sofort wieder.

 

Der Saal war noch leer, fast finster, unheimlich weit; und die zahllosen schmutzigweißen Stühle und Tische standen durcheinandergeschoben wie eine Hammelherde auf der Haide. Neben dem Ofen und bei einer kleinen blechernen Lampe saß der Wirt mit zwei andern Männern; sie spielten Karten.

Unrat drückte sich, im Wunsch nicht gesehen zu werden, wie eine Fledermaus die schattige Wand entlang. Wie er schon ins Künstlerzimmer entwischen wollte, rief der Wirt, daß es schauerlich hallte:

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