„Ich werde mich geehrt fühlen, Herr Jekuser —“
Andreas stotterte; aber der Verleger winkte ihm gut gelaunt, ohne sich länger aufzuhalten. Er erkundigte sich flüchtig:
„Sie begnügen sich wohl mit der Reklame, die wir Ihnen machen, und verzichten auf Honorar?“
„Sehr gern.“
„Sehr gern ist kühn gesagt,“ bemerkte Kaflisch, als Jekuser außer Hörweite war, „Der Alte hat nun mal ’n Vorurteil gegen Geldausgaben. Sonst ist er ’n Engel — aber eher der Engel Bezechiel als der Engel Bezahleel. A propos, was haben Sie denn dem Abell versprochen?“
„Wieso?“
„Nu, er schreibt Ihnen doch ’nen Artikel.“
„Und?“
„Aber Meister, Sie sind auch wirklich zu neu. Sie wissen doch, daß man Abell’n immer was versprechen muß. Das begeistert die gute Seele so, daß er einen Panegyrikus gegen Sie losläßt. Nachher geben Sie ihm dann bloß die Hälfte, er nimmt alles. Er hat doch so was Einnehmendes. Aber ich verplaudere mich. Seien Sie mir gegrüßt, mein Meister.“
Kaflisch enteilte. Andreas, den seine Gliedmaßen fchmerzten, ward von einem Gähnen befallen. Er sah nach der andern Seite des Saalausganges hinüber und bemerkte, daß auch Türkheimer soeben den Mund öffnete. Es traten ihnen beiden gleichzeitig die Thränen in die Augen. Türkheimer lächelte ermüdet dem jungen Manne zu, und Andreas sagte sich mit Stolz:
„Wir verstehen einander.“