Sie es denn mir überlassen? Na schön, Sie sollen was erleben. Aber daß Sie uns nachher nicht mit Berichtigungen kommen! Oder wenn schon, dann wenden Sie wenigstens mir den Verdienst zu von den paar Zeilen. Sie sitzen ja jetzt in Ihrem werten Fett und können ’n bischen nett sein mit ’nem armen Menschen.“
Der Journalist wandte sich bereits zum Gehen, aber plötzlich klappte er zusammen, so daß sein Gesicht seinen Magen berührte. Zwei Schritte vor ihnen stand Jekuser. Andreas hatte ihn an einem entfernten Tische, eine Hand in der Hosentasche, behaglich verweilen gesehen. Indes der Saal sich zu leeren begann, war der Besitzer des „Nachtkourier“ mit einer letzten Flasche Sekt fertig geworden, und jetzt nahte er, die schwarze Perrücke im Nacken, erhaben lächelnd. Gehörte seine Miene einem Schauspieler oder einem Cäsaren? In Andreas’ Kopfe vereinigten sich in einer jähen Vorstellung die hunderttausend Abonnenten des „Nachtkourier“ mit den Millionen seiner lesenden Unterthanen, mit den Ministern dieses Staates im Staate, denn das war der „Nachtkourier“; mit dem Heer seiner kleinen Beamten, mit der Gewalt Steuern einzutreiben und der politischen Machtfülle, über die Jekuser, ein konstitutioneller Monarch, gebot. Und so sehr ihn heute die Huldigungen eines ganzen Volkes abgestumpft hatten, vermochte er sich eines ehrfürchtigen Schauers nicht zu erwehren, als der mächtige Mann die Lippen öffnete, um ihn anzureden. Jekuser sprach aber einfach:
„Wissen Sie was? Geben Sie uns Ihr Gedicht zum Abdruck.“