Siedlungen des Alpenvorlandes, die prinzipiell seit langem bekannt sind; da jedoch ihre herausragende topographische Lage bis in die jüngste Zeit repräsentative Bauten anzog, fehlen gemeinhin befriedigende Aufschlüsse zur Art der Befestigung und Besiedlung oder zu Zweck und Charakter.[7]
Die Dauer der Belegung lässt sich zumeist nur grob umreissen. Immerhin lässt das östliche Südbayern mit Höhensiedlungen wie dem Freisinger Domberg[8] einheitliche Belegungsfolgen erkennen, die mit später Frühbronzezeit (17./16. Jahrhundert v. Chr.), später Mittelbronzezeit und Spätbronzezeit (14.-10. Jahrhundert v. Chr.) Parallelen mit den Anlagen des Donauraumes zeigen.
Eine weitere Gruppe mittel- bis spätbronzezeitlich belegter, burgähnlicher Höhenorte, deren chronologische Entwicklung vergleichbar mit jener der grossen Höhensiedlungen des Voralpenlandes ist, kontrollierte die Ein- beziehungsweise Ausgänge zu den Alpentälern mit ihren Erzlagerstätten und Pässen.[9]
Damit erscheint ein sozioökonomischer Zusammenhang gegeben, in dem die drei Siedlungstypen des Voralpenlandes, nämlich offene dörfliche Siedlungen, grosse, teilweise befestigte Höhensiedlungen im Flachland und kleinere Höhenplätze am Alpenrand unterschiedliche Funktionen besassen.
Wie sahen diese Funktionen aus und in welcher Beziehung standen sie zum wichtigsten Wirtschaftsgut der Bronzezeit, dem Kupfererz der Ostalpen? In den Ländern des östlichen Mitteleuropa und Südosteuropa ermöglicht die grosse Anzahl von entsprechenden Funden eine statistisch nachprüfbare lokale Affinität von Metallhorten zu befestigten Höhensiedlungen. Sowenig über die Rolle befestigter und unbefestigter Höhensiedlungen im Gefüge spätbronzezeitlicher Gesellschaften bekannt ist, so sehr legen doch Platzwahl und Art der Fortifikation den Schluss nahe, dass sie zum einen dazu dienten, geschätzte Werte vor räuberischem oder kriegerischem Zugriff zu schützen; die stereotype Lage an verkehrstechnisch und strategisch wichtigen Punkten und die regelhaft wiederkehrende Sitte der Niederlegung von Bronzedepots auf oder in der Nähe solcher Burgen belegt, dass eine zweite Aufgabe die Sicherung oder Kontrolle von Handel und Verkehr war.[10] Über die Art der Macht, die von diesen Plätzen ausging, ist allerdings ebensowenig Aufschluss zu erhalten wie über die Rolle und Funktion der herrschenden Personen oder Gruppen.
Für die vergleichbare Entwicklung in Süddeutschland kann die Höhensiedlung «Rachelburg» über den nördlichsten Randhöhen des Alpeninn-