das leider nur ein kleines Stück vom Ende (die Buchstaben t und u) enthält, findet sich im Buch von Leinster. Vollständig bietet den Text das Leabar Breac aus dem Ende des 14. Jahrhunderts. Aber innere Gründe sprechen dafür, dass dieses Glossar „was written, if not in the time of Cormac, at least within a century or so after his death“ (Stokes, Three Ir. Gl. Preface p. xviii). Cormac, König, später Bischof von Caisel (d. i. Castellum), lebte 831–903 p. Chr. In diesem Glossar ist s. v. orc tréith, eines der vielen Abenteuer erzählt, die Finn auf Jagdexpeditionen erlebt (Stokes, a. a. O. p. 34, Pref. p. xlvi).
3. Erst dann setzt die älteste schottische Quelle ein, das bekannte Buch des Dean of Lismore, aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts, zum grössten Theile herausgegeben und übersetzt von Th. MacLauchlan, mit einer Einleitung von Will. F. Skene, Edinburgh 1862. Von dem Inhalte dieser Handschrift gehören drei und zwanzig Gedichte der Finnsage an. Von diesen werden neun durch besondere Ueberschrift dem Ossin zugeschrieben, zwei dem Fergus, eins dem Keilt mac Ronane (irisch Cailte mac Ronáin). Bei einigen ist der einst vorhandene Name des Autors nicht mehr lesbar; doch soll z. B. auch das S. 58 des gälischen Textes, S. 80 der englischen Uebersetzung mitgetheilte Gedicht wahrscheinlich von Ossin herrühren, denn der Dichter nennt Fynn mac Cowil als seinen Vater. Die übrigen Gedichte sind anonym. Finn selbst tritt in dieser Handschrift nicht als Dichter auf. Philologisch ist diese Handschrift auch deshalb von grossem Werthe, weil sie die Aussprache der damaligen Zeit repräsentirt: „the language is not written in the orthography used in writing Irish, and now universally employed in writing Scotch Gaelic, but in a peculiar kind of phonetic orthography, which aims at presenting the words in English orthography as they are pronounced" (Skene, Introd. p. vii).
4. Ob diese schottischen Gedichte sämmtlich auf schottischem Boden entstanden sind, oder ob etwa einzelne auf irische Originale zurückgehen, müssen wir für jetzt unentschieden lassen. An die letztere Möglichkeit dürfen wir aber