regel ein blondes Nixchen im Arme hielt und mit ihr dahinschwebte? Oder jener Pole, der einer Nachtkönigin in seinen Armen lächelnd in den Halsausschnitt lugte? Oder der Brigant dort, der den spitzen Hut verwegen auf dem linken Ohr sitzen hatte und nach einer schönen Maske Ausschau hielt? Oder der Tiroler? Der Schornsteinfeger? Der lustige Konditor, der jeder weiblichen Maske auf die nackte Schulter klatschte?
Wo war er, der schöne Franz?
Da kam ein als herrschaftlicher Diener Maskierter auf sie zu. Er schlang den Arm um sie, ohne lange zu fragen, und sagte. „Kammerdiener und Zofe gehören zufammen! Komm, Kleine!“
And sie drehte sich mit ihm nach den Klängen des Donauwellenwalzers. Nelly war längst in den Armen eines Landsknechts davongeschwebt. —
Der Walzer war zu Ende. Eben wollte sie ihr Tänzer in eine versteckte Sektlaube hineinziehen, als Mizzi plötzlich ihr Handgelenk mit sestem Griff umspannt fühlte, und eine Stimme, die sie kannte und bei der ihr das Herz bebte, flüsterte ihr ins Ohr: „Bleib’ hier, Mizzi!“
Das war Franz Kober! —
Mit einem energischen Ruck machte sie sich von dem aufdringlichen Kammerdiener frei und stand dann mit hochklopsendem Herzen dem schönen Franz gegenüber.
Er war als Märchenprinz verkleidet. Das weinrote Samtwams mit der reichen Goldverzierung stand deni wohlgewachsenen, jun-
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