ball erscheinen werde. Natürlich Mutzte er genau, daß Nelly dies ihrer Freundin wieder erzählen würde. Er benützte Nelly nur als Postillon d’amour — weiter nichts. Sein Herz gehörte sicher nur ihr allein.
Und ihr Herzchen? Das verliebte, junge, allzeit unruhvolle Herz? Gehörte es nicht auch ihm? Ganz und gar dem schönen Franz?
Mizzi stand vor dem Spiegel und sah sich durch die beiden Schlitze in der Maske prüsend an — sah sich in die großen, dunklen, freudefunkelnden Augen. And ihr Herz klopfte laut und deutlich: „Ja!“
Da hörte sie die Korridortür gehen. Flink war die Maske mit all dem Mummenschanz wieder unterm Bett. Sie stand laufchend. Es war der Pater, der für einen Augenblick seinen Posten im Hotel „Stettiner Hof“ verlassen hatte und herübergekommen war, um einen Bissen zu nehmen.
Leise öffnete Mizzi die Tür, um zu erhörchen, was ihm die Mutter wieder von ihr erzahlen würde. Sicher wurde ihm nun gleich brühwarm die Geschichte mit Max Tielecke erzählt. Die Mutter konnte auch schon gar nichts dem Vater verschweigen! —
Und richtig, da ging’s schon los:
„Nu denk’ mal an, Paul, wird da nich vor ner Weile unsere Mizzi vom jungen Tielecke, dem frechen Bengel, auf der Straße angequatscht?!“
„Was? Dieser Laufejunge? — Der soll mir man bloß nich unter die Augen kommen, da kann er aber was erleben, sag’ ich dir! Was wollt’ er denn von se?"
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