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Page:H.M. Zwischen den Rassen.djvu/552

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„Guten Abend, mein Lieber. Stehen unsere Sachen nicht gut?“

„Unsere Sachen?“

„Nicht die Stirn falten!“

Sie berührte sie mit dem Finger.

„Wir haben doch, trotz allem, dieselben Interessen. Laß mich ein wenig für dich denken. Der Trubel, in dem du lebst, erlaubt es dir nicht. Aber wie soll dies alles enden. Magst du gewählt werden oder nicht, — ein Spiel ist auch dies dir nur: nicht wahr, ich kenne dich? Und was bleibt dir vom Gewinn? Vielleicht ist alles Geld, das in den Spielsälen von Florenz umläuft, schon durch deine Hände geflossen; was aber hast du nun? Und wenn die letzte Frau dir gehört hat, was wirst du noch haben? Werde ruhiger, Freund, widerstehe deinen Wünschen!“ Und leiser, mit Zittern: „Wir sind nicht geboren, um glücklich zu sein: gewöhne auch du dich an den Gedanken.“

Er schüttelte ihre Hand von seiner Schulter; er sah sie knirschend an. Erschreckt murmelte sie noch:

„Ich sage es aus Sorge um dich, um mich selbst. Wir haben doch dieselben Interessen.“

Und er brach aus.

„Die Erkenntnis kommt dir also? Sie kommt nicht zu früh! Andern Frauen kommt sie vielleicht ein wenig früher. Ich habe gehört, daß der Untergang eines Hauses durch die Frau verhindert worden ist. Aber wahrscheinlich sah sie etwas anders aus als du. Die Cupola hat ihrem Mann das Trinken und die Weiber abgewöhnt: alles beides. Sie hat ihn sich

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