haben beide in der Liebe nicht die Einfachheit derer, die eine Rasse fortzusetzen haben.“
„Lola, ich liebe dich.“
„Mir ist auf einmal das Wort so fremd. Worauf soll ich mich verlassen? Wäre die Welt nicht so weit und treulos. Was heißt’s, daß wir uns lieben? Sieh, jenen blauen Berg umkränzen weißliche, und steigen wir hinüber, erwartet uns das Meer. Vorgebirge entschleiern sich, eins ums andre, dem, der wandert; den Küsten folgen Küsten; die Vogelschwärme ziehen, und die Städte liegen versammelt unter Wolken, die sich auflösen, wie die Schwärme sich auflösen werden, wie die Städte sich auflösen werden … Warum liebst du mich, und nicht eine Fremde, dort hinten?“
„Lola, welch kläglich einsames Lächeln! Du tust mir sehr weh. Deine Augen zucken so voll Angst hin und her, als grüben sie sich, leise und stumm, durch meine hinab. Dringst du endlich bis zu meinem Herzen vor? Öffnet es sich dir? Nein? Du seufzest? Es ist unmöglich? … Was murmelst du?“
„Ich liebe zu sehr. Wie solltest du so lieben können? Diese Welt, in der ich keine Heimat habe, kennt solche Liebe nicht. Ich verstehe, daß Frauen meinesgleichen sich Christus verlobten. Nur ihm durften sie trauen. Ich, die nicht gläubig bin, sollte ein Bild, eine abwesende Seele lieben … Sieh, gerade unter uns, mitten im Hasten des Baches, schließen große Steine einen Spiegel ein. Wie still er ist! Das Mondlicht zaudert an seinem Rande. Unsere aneinander gelehnten Gesichter haben in ihm keine Augen mehr: