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Page:H.M. Zwischen den Rassen.djvu/499

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Neuaufwallend:

„Und ich hätte ihn ihr lassen können! Ein Wort von ihr, und alles war unnötig, alles seither Erlittene! Das Glück wäre möglich gewesen. Ja, ganz frei lag es da!“

Sie drückte die Fäuste vor die Augen und schluchzte aus Zorn.

„Ich wäre entronnen. Ein kurzer, verächtlicher Schmerz, und es war hinter mir. Alles Elend umsonst, eine gräßliche Posse. Da: sie dankt ihm auch dafür, daß er sie auf ihrer Bootfahrt geliebt hat, obwohl sie so krank war. Man liebt und erbricht sich, durcheinander. Um solches Lebens willen sitze ich hier.“

Wild sprang sie auf.

„Nein! Nicht länger. Zu lange war ich schwach. Auch ich will endlich rücksichtslos glücklich sein. Dahinten ist Arnold, den ich liebe. Ich weiß das Haus und den Weg, kenne sein Herz und meins, — und was dazwischen stand, ist alles gesprengt. Ich erkenne nichts mehr an, will nichts mehr wissen. Ich gehöre wieder mir und gebe mich ihm. Ich will zu ihm!“

 

Der Weg war weit; sie schwankte vor Erschöpfung und dachte doch nicht daran, in einen der vorüberfahrenden Wagen zu steigen. Die Häuserreihen ringelten sich fahl dahin im erlöschenden Blau. Alles hastete bestürzt durcheinander, und man kam nicht weiter, wie in einem Traum. Die Welt war in Verwirrung und suchte einen Retter. „Zu ihm, der handeln wird,

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