Und er, überlegen:
„Die Seele sehnt sich fort und wird erst im Himmel ihre Flügel entfalten. Hier sind alle gleich. Der Leib ist ein Tyrann, der nicht nachgibt, der keine Konstitution gewährt und keinen Pakt eingeht. Jeder Mann will von Ihnen dasselbe.“
Lolas Blick verließ ruhig den Priester, ging zu Arnold und fragte ihn. Er wollte sprechen; aber Claudia murmelte stürmisch:
„Es ist zu wahr, es ist zu wahr.“
„Und darum,“ fuhr der Priester fort, „hat die Kirche recht, daß sie keine Scheidung zuläßt. Mögen die Seelen sich scheiden; wer will sie hindern? Aber den Körpern darf nicht ihr Wille geschehen, sie müssen sich beugen. Damit das Fleisch demütig sei, darf es keine Scheidung geben.“
Claudia sagte und nickte schwer:
„Wir würden sie nicht verdienen, Reverendo.“
Erschüttert goß sie Tee ein. Wie sie Lola die Tasse gab, flüsterte sie ihr, mit erweiterten Augen, ins Gesicht:
„Er wird mich umbringen; er hat mir gesagt, daß er’s tun wird. Aber er ist mein Mann.“
Guidacci fragte:
„Wollte nicht ihr Gatte, Contessa, sich zum Abgeordneten wählen lassen, vor zwei Jahren, als man meinte, uns drohe eine Ehescheidungsvorlage? Jetzt kommt sie sicher; und er sollte sich seiner edlen Absicht erinnern.“
Bei der Erwähnung Pardis sah Lola weg und