„Ich bitte den Herrn Grafen, sofort zu mir zu kommen.“
„Der Herr Graf ist nicht zu Hause.“
Lola sah sich im Spiegel entstellt von Zorn. „Recht so! Ich werde einen Skandal machen, an den Florenz denken soll! Er ist bei ihr, ich habe ihn sicher gemacht. Sie überraschen, mich rächen, sie beide ganz klein sehen und dann fort: leicht und frei, wieder frei sein!“
… Sie merkte, daß sie sich, anstatt die Tür zu öffnen, dagegengelehnt und geträumt hatte.
„Für wen will ich frei sein? Welchen Namen habe ich schon wieder gedacht? Auch Claudia sah, daß ich einen Namen dachte … O, ich bin schlechter als sie beide, als sie alle! Heuchlerischer bin ich! Sie bilden sich keine Reinheit ein. Sie sind nicht selbstgerecht. Ich liebte Arnold, als ich, um meiner Sinne willen, Pardi heiratete. Das ist die Wahrheit, die schlimme Wahrheit!“
Sie sah leer vor sich hin … Von der Dämmerung beschlichen, schrak sie auf.
„Ich wußte, was ich tat, und daß er noch andere begehren und nehmen würde. Er und sie: es ist so selbstverständlich; wie konnte ich mißverstehen, wie durfte ich mich auflehnen. Bei mir ist kein Recht, keins; und ich schäme mich, ihnen im Wege zu sein.“
Kaum ward es Mai, und schon erklärte sie, nach San Gregorio zu wollen. An den Ort, wo ihre Sinne