Er sprang auf die Füße und krallte sich in sein Haardickicht, mit allen zehn Fingern.
„Du bringst mich ins Unglück! Ich habe ihr ja versprochen, daß du dableibst. Sonst hätte sie mich gar nicht genommen, die Annunziata.“
„Bin ich die Hauptbedingung bei eurem Geschäft? Es macht nichts, hier ist Geld. Sie wird dir nicht die Augen auskratzen.“
„Bist du etwa nicht ganz zufrieden mit mir?“ fragte er.
„Ich bin immer recht zufrieden mit dir gewefen.“
Sie nahm Banknoten aus einem Portefeuille und sah dabei zu, wie seine Augen funkelten. Dann packte sie ihm die Hände voll.
„Immer recht zufrieden,“ wiederholte sie. „Drum kriegst du eine Extravergütung.“
Sie erinnerte sich, ihn oftmals schwer betrunken gesehen zu haben, aus Raufereien heimgekehrt und von Neidern seines Glücks zerschunden und zerstochen, stumpf, störrisch und überaus tierisch, — aber nie hatte er sich gegen sie aufgelehnt. Er kannte sie spöttisch, gütig, heiß, übermütig oder sehr fremd, und er hatte ihr von unten zugeschaut.
Er schlich hinaus und rieb sich den Kopf. Zu seiner Frau, die gehorcht hatte, sagte er:
„Sie ist die Herrin, man muß Geduld haben.“
Aber das Weib zeterte, den ganzen Tag.
Abends betrat Ismael Iben Pascha ihr Zimmer.
„Wie sich das trifft, Herzogin, daß Sie nach Neapel gehen!“