Sie teilten sich täglich in leichtem Ton ihre Beobachtungen mit über das Aussehen ihrer Geliebten. Jeder fühlte, daß der andere ihm bei ihr nicht überlegen war. Sie bemitleideten einander und gewährten einander manchmal das Almosen eines ungestörten Gespräches mit ihr. Rustschuk erklärte ihr bei einer solchen Gelegenheit:
„Sie müssen wissen, daß mir, so alt ich geworden bin, noch keine Frau eigentlich Schmerzen verursacht hat Sie haben das fertig gebracht.“
„Ich bin stolz darauf.“
„Ich muß Sie haben, Herzogin, ich ersticke sonst an meiner Begierde. Ich sehe zu, wie alle andern Sie genießen, — ist das nicht eine Ungerechtigkeit…“
„Es geht nicht nach Verdienst, mein Lieber.“
„Gewiß nicht. Sonst wäre ich der Erste gewesen. Bin ich nicht Ihr ältester, treuester Diener? Aber ich habe mir etwas ausgedacht. Wenn ich Sie Ihr Vermögen verlieren ließe? Es wäre mir eine Kleinigkeit.“
„Sie werden es nicht thun. Es gehört Mut dazu.“
„In solchen Dingen habe ich schon öfter Mut gehabt.“
„Und dann sind Sie, glaube ich, fromm geworden.“
„Allerdings. Aber würden Sie mich erhören, um das Ihrige wiederzubekommen?“
„Nein.“
„Nein? Das ist merkwürdig. Sprechen wir nicht