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Page:H.M. Venus.djvu/249

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Freunde waren, an mir wie an einer Fremden vorbeisehen würden — nein, den Versuch mache ich nicht. Ich will nichts zurückrufen … Wie wunderbar dunkel war es in den Lauben aus Steineichen! Wie schaukelten sich draußen die Rosen auf den glänzenden Kronen! Die Brunnen, die Allee des Schweigens, ein verwildeter Rasenplatz mit einem Sockel in der Mitte, — ich bin glücklich, daß ich das alles gehabt habe. Und jetzt bin ich glücklich bei dem was ich habe. Schauen Sie nur.“

Vom Garten herauf und über die Terrasse hinweg brachen mit glühender Gewaltsamkeit, massige Wülste roter Pflanzen. Sie drängten ihre gedunsenen Kelche zwischen die Säulchen des Geländers, sie krochen feucht und in Knollen über die Fliesen hin, wölbten sich in klebrigen Bügeln auf der Balustrade und erfüllten den Garten mit einem dunstenden Blutmeer.

„Es sind Fieberblumen,“ sagte Jean Guignol.

„Ich will sie,“ erwiderte die Herzogin. Er schwieg. Sie kamen nicht darauf zurück.

Am folgenden Tage traf Rustschuk ein, mit einem Packen Geschäftspapiere, auf die die Herzogin einen gleichgültigen Blick warf. Er blieb da, und die beiden Männer, die in ihrem ganzen Leben noch keinen gemeinsamen Gedanken gehabt hatten, verbrachten viele Stunden allein miteinander, wenn die Herzogin schlief, wenn sie abgespannt schien, oder wenn sie ungeduldig ihre Hand nach der Küste ausstreckte.

„Geht, und erkundigt euch, wohin das Schiff fährt, das blaue, das eben den Anker losmacht.“

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