„Wie kann man hier sprechen, Nino? Was ist hier die menschliche Stimme?“
Er war heiß, sehnsüchtig und verschüchtert.
„Ich weiß es jetzt, Yolla.“
„Was denn? Daß wir recht thun, uns zu verstecken, nicht wahr?.. Hier ist nun das Glück, Nino, das keine Stimme hat. Der Garten begräbt es auf immer, es horcht auf immer nach den traumhaften Geräuschen hinter sich, nach dem Mandolinengeklimper aus diesem Winkel und dem Hilferuf aus jenem, nach dem Schleifen der Mohrensäbel auf eckigen Quadern, nach dem Bad worin es von Jünglingsgliedern plätschert, und nach dem Seufzer einer fchläfrigen Frau. Es horcht auf immer nach den seit sechshundert Jahren verstummten Geräuschen der Stadt, die nicht mehr da ist.“
„Auf immer,“ wiederholte Nino.
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Der Frühling ward heiß. Nino ging allein aus. Zurückkehrend fand er die Herzogin am Brunnen, im Rosenhof, in einer seidenen Hängematte, — und er erzählte:
„Ich wußte, daß du hier liegen würdest. Ich ging an einem rot und grünen Kiosk vorbei; eine Dame schaukelte sich gerade wie du, und ihr Spiegelbild glitt wie deines durch den Mosaikboden. Eunuchen mit weißen Zähnen gähnten. Es duftete stark. Die Dame lispelte, es seien die Wohlgerüche ihrer Kopfkissen, und sie machten lieben: ich solle kommen. Dabei