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Page:H.M. Venus.djvu/148

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„Süße Lady,“ erwiderte die Herzogin, „Sie sind, was solche zarten Dinge angeht, eine Puritanerin: ich weiß es. Aber unerhört sind nur Sie. Trontola ware erst unerhört, wenn er nicht betröge. Meinen Sie, daß Gicco-Giletti es sich versagt, oder Tintinovitsch? Er plündert gerade einen kleinen Snob aus Berlin; der ist sehr stolz, daß ein dalmatinischer Graf sein Geld nimmt.“

Lady Olympia fragte angewidert, aber neugierig:

„Sie haben da recht hübsche Kenntnisse, süße Herzogin?..“

„Die habe ich vom Cavaliere Muzio, meinem Sekretär, der Ihnen so gut gefallt.“

„Und wie machen es die Gauner?“

„O, auf mannigfache Weise. Zum Beispiel: hinter dem, den sie betrügen, steht ihr Vertrauter und erklärt ihnen durch Zeichen seine Karten. Oder er hält etwas Blankes in den Händen, worin die Karten sich spiegeln: eine silberne Cigarettendose oder — oder —“

Sie lachte auf:

„Schauen Sie einmal, ist mein Kammerdiener Amedeo nicht eigentlich eine sehr komische Figur. Ein byzantinischer Würdenträger, in seiner dummen Feierlichkeit!..“

Man sah hin. Amedeo stand mächtig und voll goldener Tressen seinem Herrn, dem Prinzen Cucuru gegenüber, hinter Mister Williams von Ohio, und drehte auf seiner Hüfte ein großes, spiegelndes Tablett. Ter Amerikaner leerte ein Glas Wein, das Amedeo

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