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Page:H.M. Professor Unrat.djvu/103

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brachten auch die Stimme der Künstlerin Fröhlich zurück, ihren kitzelnden Blick, ihr ganzes buntes Gesicht und die zwei leichten Finger, mit denen sie unter Unrats Kinn getastet hatte … Unrat sah sich scheu nach der Tür um und beugte sich, wie ein Schüler, der „Nebendinge“ verbirgt, mit geheucheltem Eifer über seine Arbeit.

Das hatten die drei Verworfenen — freilich denn nun — durch die rote Gardine erblickt. Und wenn Unrat es unternahm, sie vor dem Tribunal des Herrn Direktors zur Rechenschaft zu ziehen, dann waren sie, sich verloren sehend und die letzte Scham abwerfend, imstande, das Erblickte öffentlich zu bekunden! In der Liste der Verbrechen des Lohmann stand auch der von ihm bezahlte Wein — von dem Unrat getrunken hatte … Der Schweiß brach ihm aus. Er sah sich gefangen. Die Widersacher würden behaupten, nicht Unrat habe Lohmann „gefaßt“, sondern Lohmann ihn … Und das Bewußtsein, in einem mehr als jemals hitzigen und völlig einsamen Kampf zu stehen gegen das Heer der empörten Schüler, machte Unrat stark, gab ihm die Gewißheit, er werde noch manchem von ihnen die Laufbahn erschweren, wenn nicht unmöglich machen. Mit leidenschaftlicher Entschlossenheit trat er den Schulweg an.

Die drei Verbrecher „hineinzulegen“, fehlte es wahrhaftig nicht an Gelegenheit. Was Lohmann anging, so genügte vollauf sein unverschämter Klassenaufsatz. In der Woche vor den Zeugnissen würde Unrat ihnen Fragen stellen, an denen sie scheitern

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