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Page:H.M. Minerva.djvu/299

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lächeln. Sie löste die Dornen von seiner Schulter und heftete die Rosen sich selber vor die Brust.

„Was hast du sonst gethan?“ fragte sie.

„Ich habe einem gemeinen Menschen ein Unrecht verboten.“

„Er hat dir hoffentlich gehorcht.“

„Gewiß.“

„Nun, du würdest nicht dulden, daß er sich weigerte.“

Sie sah ihn an, ganz ernst. Ihres Vaters Worte fielen ihr ein: „Das Schlimmste wäre, wenn einer es an Ehrerbietung gegen dich fehlen ließe. Ich würde ihn schwer bestrafen. Nötigenfalls würde ich ihm den Kopf abschlagen lafsen.“

Dann erkundigte sie sich:

„Kennst du schon die Allee des Schweigens?“

„Ich glaube nicht.“

„Auf der Schattenseite, drüben am Abhang. Heute nachmittag gehen wir hin, willst du?“

Er langweilte sich nach Tische, während sie ruhte, und war sehr neugierig auf die Allee des Schweigens. Aber er ging nicht hin. Er blieb mit seinem Dante am Steintisch sitzen, mitten in einer gedeckten Gallerie von Steineichen, an dem Punkte, wo sie durchschnitten ward von andern Lauben, und wo im leisen Zugwind so viele Blätter raschelten, daß er sich oftmals umwandte, nach ihren Schritten. Plötzlich aber, wie er gerade ganz in den Versen war, lag ihr Arm auf seinem Nacken. Er regte sich nicht und bebte heimlich — bis sie ihn mitkommen hieß.

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