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Page:H.M. Minerva.djvu/28

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Die Wände des Saales, wo sie jetzt standen, bedeckte milchiger Marmor, von rosigem Rauch durchzogen und unterbrochen durch flache Pilaster mit gläsernen Mosaiken in Silber und Blau. In seiner Mitte rundete sich ein kleiner Brunnen aus blauem Stein. Eine geigende Muse spiegelte sich im Wasser der Schale, und ihren silbernen Rand umtanzten zarte Amorinen. Der Saal war fast leer von Menschen. Die Herzogin sagte zu Properzia:

„Diesen Saal liebe ich, er ist silbern. Die Götter planen über uns an der Decke; ihre Füße stützen sich auf die marmornen Kapitale. Die Göttinnen, in silbernen Helmen und mit großen, hellen Brüsten, liegen auf durchsichtigen Wolkenkissen mitten im tief leuch tenden Himmel. Sie sind schimmernd blond und weiß, gütig, mit schmalen Knieen und juwelenreich. Die Götter, schwarzlockig, schlank und die Augen voll schöner Wünsche, bleiben immer Jünglinge; aber ihre Seelen werden immer reicher. Die Jugend der Göttinnen ist ewig im Aufblühen. Götter und Göttinnen sind weich, neugierig und wechselnd. Ihr Mund lächelt allem zu, was duftet, klingt uud prangt. Die Räucherpfannen rauchen sinnenvoll. Eine silberne Luft gießt hier der Friede aus. In den Falten der blaßblauen und silbernen Fahnen zwischen den Säulen träumen stille Siege. Es sind die Siege der Minerva. Denn dies ist ihr Saal.“

Properzia sagte:

„Die Minerva dort oben, Herzogin, sind Sie.“

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