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Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/321

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sroh war, wenn sie alle sieben Jahre einmal gut trugen. Endlich richtete er sich auf, strich sich über die Stirn und beschloß, kalt zu überlegen und rücksichtslos zu handeln. Adelheid war ihm für alles verantwortlich, was geschah! Wie lagen die Dinge im Augenblick? Infolge des Attrappen-Artikels waren Gold Mounts gestern von neunzig auf hundertsiebzig über Pari hinaufgeschnellt; zu diesem Preise hatte Türkheimer sie vermutlich gekauft. Mußte man nun den Kurssturz abwarten, der infolge des Nachtkourier-Telegrammes unvermeidlich geworden war? Konnte man nicht vorher realisieren? Adelheid mußte Mittel und Wege kennen. Allerdings würden Gold Mounts heute von allen Seiten auf deu Markt geworfen werden, und bis zur Börsenstunde waren sie vielleicht schon wertlos geworden. Gleichviel! Andreas fuhr, unter Versprechung eines Extratrinkgeldes, in dieHildebrandtstraße, doch traf er Adelheid nicht zu Hause, was ihm von schlimmer Vorbedeutung schien. Er hinterließ die schriftliche, in strengen Worten abgefaßte Anweisung, sofort alles zu verkaufen. Nach einem ohne Appetit genossenen Frühstück fand er sich blaß und zornig erregt in der Burgstraße ein.

Hier nahm ihn ein dichter Haufe von Gesinnungsgenossen auf. Die Stimmung erhitzte sich durch das Warten in Nässe und Schmutz. Betrogene Spieler reckten, mitten aus dem Gedränge heraus, ihre Fäuste gegen den Börsenpalast. Sie stießen Drohungen aus gegen Jobber und Ausbeuter; andere, die nicht beteiligt waren, ulkten. Und von eifrigen Schutzleuten sorgfältig

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