Helden des Abends seine Anerkennung ans. Doch erstaunte er einigermaßen, als Andreas ihm hell ins Gesicht lachte. Der große alte Wennichen schüttelte seinen Vogelkopf, daß der weiße Flaum zu tanzen begann; er ließ sich vernehmen:
„Brav gedichtet, junger Mann! Ich begrüße Sie als wackern Mitkämpfer für die Ideale der Freiheit und des Fortschritts!“
Andreas aber maß die verjährte Berühmtheit vom Kopf bis zu den Füßen mit einem Blick voll kalten Mitleids.
Es verdroß ihn nachträglich, von Jekusers Majestät auch heute noch eingeschüchtert worden zu sein. „Was ist denn der Jekuser?“ fragte er sich. „Was anders als ein Koloß auf thönernen Füßen? Ein Tritt von Türkheimer, und er fällt auf den Bauch. Ich bin heute mächtiger als er; würde er sich sonst um mich bekümmert haben?“ Jekuser war genau so viel wert wie die anderen: Bediener, der sich zu Andreas’ Protektor aufwarf, Liebling, der aus seiner sittlichen Würde Kapital schlug, Pimbusch mit seiner Angst übersehen zu werden, und seine Frau, die den erfolgreichen Dichter durchaus verführen mußte; Abell, der keinen Frack trug, weil er zu unscheinbar darin aussah, und in seinem lächerlichen Pastorenrock auf die Suche nach gut zahlenden Bestellern von feuilletonistischen Lobeshymnen ging; Goldherz, Wennichen, Schwenke und die ungezählte Schar der Namenlosen, die unter Türkheimers Blick den Rücken krümmten, Klienten, Mitesser, gieriges und feiges Gesinde, das gelegentlich ein paar von den Gold-