verstellen, und sie drückte ihr Bedauern, das Anerbieten der Schauspielerin ablehnen zu müssen, mit sichtbarem Entzücken aus.
„Wie schade, es trifft sich schlecht, daß Herr Klempner uns nur so etwas Großes, Abendfüllendes anzubieten hat. Ware es ein Einakter! Ich habe mir nämlich unser Programm schon zurechtgelegt. Es soll aus Kleinigkeiten bestehen, einzelne Akte und Scenen aus den Stücken unserer Jüngsten, verstehen Sie, damit jeder Gelegenheit hat, sein Können zu zeigen.“
„Aber ich bitte Sie, ohne Klempner geht das doch nicht!“
„Erst recht! Und die Gründe, weshalb wir auf Herrn Klempners Mitwirkung verzichten müssen, sind für ihn so schmeichelhaft, daß er uns gewiß nichts verübeln wird.“
„Schmeichelhaft, selbstredend!“ bestätigte Türkheimer. „So’n genialer junger Mann!“
„Nun?“ fragte Lizzi. Adelheid erklärte:
„Es ist ganz einfach. Diederich Klempner überragt, wie man jetzt schon in den entlegensten Gegenden weiß, alle seine Zeitgenossen so sehr, daß es ungerecht wäre, die kleineren Dichter mit ihm in Wettbewerb zu stellen. Sein Drama würde, wie Sie selbst, liebes Fräulein, zugegeben haben, alles andere umwerfen. Gestehen Sie nur, das wäre schlimm für unser Programm.“
„Schlimm schlimm!“ wiederholte Türkheimer.
„Aber ohne Klempner bleibt Ihr Programm unvollständig!“ rief Lizzi halb verzweifelnd.