sie dich nicht mehr sehen, kommen sie auf unpassende Gedanken. Meinst du, daß sie zwischen uns nicht schon allerlei gemerkt haben?“
Andreas stutzte.
„Sollten sie so schlau sein?“ dachte er. Sie nahm einen neuen Anlauf.
„Du bist es mir schuldig, mein Zartchen! Du mußt meinen guten Ruf verteidigen. So viel Ritterlichkeit darf eine schöne Frau wohl von dir verlangen! Bin ich nicht schön?“
Sie gefiel ihm, wenn sie den Kopf im Nacken, die Nüstern weit offen, aus halb geschlossenen Augen ihn ansah. Er nahm sich zusammen, um nicht gleich nachzugeben.
„Ich will mir’s überlegen,“ sagte er.
Sie warf plötzlich den Arm um seinen Hals und flüstert ihm ins Ohr:
„Ich muß dich ihnen doch zeigen. Du glaubst nicht, wie neidisch sie sind!“
Dieses Wort versöhnte den Stolz des jungen Mannes, und sie trennten sich unter Liebkosungen.
Adelheid gewann es über sich, dem Geliebten eine dreitägige Erholung zu gönnen. Als sie zurückkehrte, fand sie ihn allen Anforderungen aufs neue gewachsen, aber gegen Ende ihrer Zusammenkunft fühlte sie seine Küsse kälter, seine Miene fremder werden. Er hatte sich in der Zwischenzeit beträchtlich gelangweilt und, noch zu kreuzlahm, um Zerstreuungen aufzusuchen, sich unfreundlichen Betrachtungen hingegeben. Jetzt war er fast geneigt, ihr die Schuld an seiner zeitweiligen