Jump to content

Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/184

From Wikisource
This page has been proofread.

ablassen. Er rückte ihr daher auf seinem Stuhl so nahe, daß seine Kniee sich eng gegen die ihrigen preßten, er legte eine Hand um ihre Taille und flüsterte:

„Wie lieb kannst du sein! Sei immer so mit mir, bitte?“

„Du bist edel,“ wiederholte sie, hingerissen von den Liebkosungen seines Madchenblickes und seiner weichen Stimme.

„Ist dir jetzt nicht mehr heiß?“

„Nein.“

„Wirklich nicht?“

„Wirklich nicht.“

„Ich glaube doch, ein kleines bischen?“

Sie that, als wehrte sie ihm, wie er sich an ihren Knöpfen zu schaffen machte, aber vor Wohlbehagen ließ sie ein leises Gurgeln hören. Seine Hände besaßen einige natürliche Geschicklichkeit. Ihre ungeübten Zärtlichkeiten waren wohl etwas täppisch, aber so spaßhaft, daß man sie ihm schwer verübeln konnte. Er machte sich ganz klein vor Adelheids üppigen Reizen und sah so ungefährlich aus wie ein kleiner lasterhafter Junge, der frühzeitig mit seiner Amme Scherz treibt.

„O, Andreas,“ seufzte sie, als sie bereits schwer in seinen Armen lag, ganz verwundert, daß es nun schon so weit gekommen sei.

„Ich liebe deinen Hals,“ sagte er, und seine Küsse zwangen sie, den Kopf immer weiter zurückzulegen, bis seine genußsüchtigen Lippen von unten her über die breite Fläche ihres fleischigen Doppelkinnes glitten, dessen weiße, zarte Haut ihnen schmeichelte. Zu innig

174