Kinder der Sträflinge. Dienstag früh — nein, das geht nicht, aber den ganzen Nachmittag mußt du zu Hause bleiben, hörst du?“
Sie lächelte reizend.
„Du sollst mir deine Poesien vorlesen. Übrigens wirst du auch ein Drama schreiben, wie dieses hier, eines, das einen großen Erfolg hat. Ich will, daß du berühmt wirst!“
„Köpf hat recht,“ dachte Andreas. „Schon verlangt sie von mir davon überzeugt zu werden, daß ich ihrer Protektion würdig bin.“
Inzwischen aber gehörte sie ihm bereits, er besaß ihr Versprechen! Und dankerfüllt verübte er noch einen Angriff auf Adelheids Nacken, dort, wo er unter den Spitzen hervorschien. Sie wurde ungeduldig.
„Wirst du jetzt aufhören! Es ist hier auch zu heiß, weißt du, und die Veilchen sind mir lästig. Hilf mir doch!“
Sie wandte den Hals hin und her, der zu kurz war für den großen Strauß. Sie riß ihn herunter, Andreas half ihr hastig und ungeschickt.
„Darf ich sie behalten?“ fragte er.
„Meinetwegen. Man wird es zwar bemerken.“
Er preßte die an Adelheids Körper erwärmten Blumen gierig gegen sein Gesicht. Dann versenkte er sie in der inneren Brusttasche seines Rockes. Die Thür ward geräuschvoll aufgerissen. Andreas stand in bescheidener Haltung drei Schritte von Frau Türkheimer entfernt. Sie bemerkte, indem sie den Mantel, der sie gegen das Licht schützte, von der Brüstung zurückstreifte: