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Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/107

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es diejenige eines Triumphators sei. Er vermochte jetzt den Duft und die Augenweide der hohen Heliotropsträucher, der Orchydeen und der purpurnen Kaktusarten zu genießen, die an dem Geländer aus durchbrochenem Schmiedeeisen entlang von Stufe zu Stufe sich türmten und die breite Treppe in einen hängenden Garten verwandelten. Auf dem Stiegenabsatz standen Ruhebänke, die in gepunztem Leder das Wappen des Hauses trugen: einen Türken, der den Säbel schwang. Andreas nahm hier einen Augenblick Platz und sah zwei Damen, die den Ball verließen, vorüberhuschen. Er verfolgte das Blitzen ihrer Brillanten und die gleißenden Reflexe des durch Blättergeflecht fallenden Lichtes auf dem Atlas ihrer Kostüme, und er sprach leise vor sich hin: „Ich habe euch!“ Er wußte übrigens nicht genau, was er sich bei diesem großen Worte dachte.

Im Weitergehen gab er sich vernünftigeren Er wägungen hin. In fo einem Berliner Hause ließ sich an einem einzigen Abend eine Menge erleben. Er entfernte sich anders als er gekommen war, um viele Erfahrungen und Kenntnisse bereichert, die er doch nicht allzuteuer bezahlt hatte. Er war mit Lizzi Laffé in einer unpassenden Situation zusammengerannt und er hatte Asta Türkheimer auf die Schleppe getreten. Merkwürdig, sie kamen ihm wie zwei Feindinnen vor. Er hatte ferner im Gespräch mit den jungen Leuten hier und da ein peinliches Schweigen hervorgebracht und er hatte vor den jungen Mädchen Furcht gehabt. Dies war der negative Teil seiner Erfolge. Der positive bestand darin, daß er von Frau Türkheimer gnädig

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