„Das weiß ich. Aber den Schlüssel hat Don Taddeo.“
„Was sagst du? Don Taddeo hat —. Aber das ist ein offenbarer Übergriff! Das ist erklärter Raub! Meine Herren, Sie sind Zeugen einer Gewalttat. Sie werden dabei sein, wenn ich dem Munizipium das Vorgefallene berichte. Ah! kaum, daß ich es fasse.“
Der Advokat hatte die Hände über dem Kopf. Er stürzte — und fast warf er die drei Komödianten die Treppe hinab — mit fliegenden Schößen zum Turm hinaus, zwischen den unbewegten Löwen über die Stufen zum Dom und hinein. Die andern liefen ihm nach.
„Herr Advokat,“ rief der Bariton, „bemühen Sie sich doch nicht! Wir erheben keinen —“
Der Advokat war schon in der Sakristei verschwunden, er kam schon wieder heraus.
„Glauben Sie, daß dieser Priester sich blicken läßt? Er fürchtet sich und tut wohl daran. Wir wollen sehen, wer der Stärkere ist! So werden die Dinge nicht verlaufen. Dort innen —“
Er wies auf die Sakristei.
„— ist also nicht nur ein Herd von Lügen und Ränken, sondern auch eine wahre Räuberhöhle.“
„Schließlich haben auch Sie den Eimer einmal geraubt“, wendete der Bariton ein. Der alte Tenor vermutete:
„Es wird ein Irrtum sein.“
„Liegt denn überhaupt so viel daran?“ fragte Nello Gennari.
Und da der Advokat die Arme hob:
„Vielleicht hat übrigens der Priester recht. Der Eimer befindet sich in seinem Turm…“
„O! hat man je solchen Sophismus gehört. Der Eimer, das Wahrzeichen der Stadt! Von uns erobert! — und ein Priester