„— werden wir unserer Würde am besten dienen, wenn wir ihm danken und gehen.“
Der Advokat wandte sich und verließ den Beamten. Im selben Augenblick brach, um den Schornstein her, das Dach ein. Dicke Ballen Rauch wälzten sich aus den Fenstern des oberen Stockwerkes. Alles hielt den Atem an; — plötzlich eine gelle Stimme aus dem Haufen und gleich darauf ein Schreien durcheinander:
„Jemand ist drinnen! Seht am Fenster! Seht am Fenster! Jemand brennt lebendig!“
Und jetzt erkannten alle im Rauch, der sich lichtete, etwas Weißes.
„Meine Frau, da ist sie!“ — und Malandrini warf sich, die Arme erhoben, vorwärts, als wollte er hinauffliegen. Die Arbeiter fingen ihn ab.
„Die Treppe brennt. Man muß zuerst die Spritze hinaufführen.“
„Ersilia! Komm herab, Ersilia!“ schrie er, weinend und winkend.
„Es ist nicht Ersilia!“ antwortete dahinten eine Stimme. „Es ist die Komödiantin!“
Eine Minute der Starrheit. Alle staunten zu dem Gesicht im Fenster hinauf, das blöde und unwissend über die Köpfe hinging. Gleich danach zuckte es auf, ein Schrei zerriß es; und indes man es noch schreien hörte, verschloß schon wieder der schwarze Rauch es.
„Das Fräulein Italia!“ rief der Apotheker. „Helft mir sie retten!“ — und er stürzte umher. Vom Corso kam es schrill wie eine Pfeife.
„Romolo!“
Und der Alte griff sich an den Kopf, fand nicht mehr nach links, noch nach rechts. Chiaralunzi und die Komödianten