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Page:H.M. Die kleine Stadt.djvu/252

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wo eine lange Galerie in Schatten zusammenfiel, spreizte eine unsicher schimmernde Hand sich beschwörend rückwärts. Durch die himmelhohen Fenster eines Saales warf sich, zwischen zwei Wolken, die es überjagten, ein kleines angstvolles Sternenlicht auf einen eingesunkenen Thron, zersprungene Bilder und ein weißes Profil, das dahingleitend in einem Schrei ohne Laut den Mund aufriß. Den Augen des Verfolgers entstürzten Tränen; vor Tränen sah er die nicht, die dicht vor ihm laut atmete, strauchelte, ein Fenster aufriß. Er blieb stehen, er erhob langsam die gefalteten Hände. Seine Augen, die sich entschleierten, trafen den Schatten unter ihren Brauen. Einander gegenüber, schwiegen sie und blieben reglos. Sie hielt die Arme über die Gitterschranke des bis zum Boden offenen Fensters gebreitet. Der Umriß ihres Kopfes zerging in dunkler Luft. Ein Wasser rauschte, vom Felsen hinter ihr, in große Tiefe.

Aus einer jagenden Wolke glitt wieder jener Sternenschein, da sagte Alba:

„Du hast geweint.“

„Denn ich mußte dich ängstigen“, sagte Nello. „Aber wenn ich jetzt nicht bis zu dir drang, wars aus. Verstehst du, was das heißt?“

„Ich weiß alles.“

„Alba!“

Sogleich riß er den Fuß wieder zurück: ihr Nacken lag weit draußen, sie rief:

„Rühre mich nicht an!“

Schaudernde Stille; — und dann, unmerklich zuerst, sank sie nach vorn, seinen Armen entgegen.

 
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