schließe. Der Platz lag dunkel und leer. In seinem tiefsten Schatten, am Hause des Kaufmannes Mancafede, regte ein halboffener Fensterladen sich, zitterte ein wenig und begann sich zu senken. Aber dahinten aus der Nacht des Rathaushofes kam ein Schritt: — und der Laden am Hause Mancafede blieb stehen.
Nello Gennari hielt, den Kopf gesenkt, unter dem Torbogen an: da flüsterte etwas Weißes, das fortflatterte:
„Ihr sollt sogleich ins Theater zurückkehren und —“
Er hörte nicht mehr. Eine kleine Nonne wendete sich nach ihm um, sie lief noch einmal ganz nahe vorüber.
„— und singen. Man wird Euch hören.“
„Die Äbtissin?“ fragte er und langte nach der Erscheinung. Aber sie flog schon die Treppengasse hinan. Er lief hinterdrein, die Arme erhoben. Die Füße schienen ihm in Erde einzusinken, und doch hieß es nun in den Himmel folgen! Er merkte nicht, daß er über lagernde Ziegen fiel. Die Zähne klapperten ihm, er dachte wirr: „Alba ist gekommen, sie wartet auf mich. Werde ich sterben müssen, wenn ich singe: ,Die kostbare Nacht‘? Sie kostet vielleicht das Leben, die kostbare Nacht. Die Äbtissin entscheidet nun. Wie immer du entscheidest: Alba, ich bin dein!“
Der Satz über die letzten Stufen fühlte sich an wie ein Flug. Er sah sich auf der weiten Terrasse vor dem Palast; die Nonne war fort. „Habe ich geträumt? Wie sollte zu dieser Stunde Alba herkommen; was weiß sie von mir? Jemand verhöhnt mich.“ Da drückte er die Augen zu und stürzte hinein.
Die Gänge waren nicht ganz dunkel; und zwei Kerzen in Laternen an den Kulissen sandten eine schwachrote Bahn zwischen den getürmten Schatten von Saal und Bühne, die Rampe entlang. Nello Gennari betrat, die Hände um die