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Page:H.M. Die kleine Stadt.djvu/201

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Auf morgen um drei! — aber wenn du mir den Jungen nicht in Ruhe läßt, sind wir keine Freunde mehr.“

„Das wäre schrecklich“, rief sie ihm nach. „Und die Zigarette?“

„Unglücklicher, was tust du noch hier?“

Denn Olindo saß auf einem Versatzstück und weinte.

„Anstatt ein Menschenleben zu retten, indem er einen Arzt holt, jammert dieser Unglückliche um eine Komödiantin! Eine Frau ohne einen Heller, die dir niemals treu sein würde!“

„O ja! das wäre sie!“

„Ah! Und der Advokat? Und der Baron? Frage sie einmal nach den beiden!“

„Das ist nicht wahr!“ — und Olindo sprang auf, den Blick voll blinden Opfermutes. Der Vater lehnte sich zurück; er setzte sich den Finger auf die fette Brust und lächelte breit.

„Dann frage sie also nach mir!“

Darauf ließ Olindo, rot bis in die roten Haare, die Lider sinken und knickte ein. Polli klopfte ihn auf die Schulter.

„Da du hier so gut Bescheid weißt, zeige mir, wo es hinaus geht!“

 

Durch die kleine Tür unter der Bühne gelangten sie ins Orchester, das leer war. Nur Nina Zampieri und der junge Mandolini saßen ineinander versunken bei der Harfe, und der alte kleine Beamte Dotti schnarchte mit seiner Klarinette unter dem Arm. Im Parterre erklärte der Tabakhändler jedem:

„Wir brauchen einen Arzt, auf der Bühne ist einem etwas zugestoßen.“

Aber niemand verstand ihn in dem allgemeinen Gelächter, das Galileo Belotti entfesselte. Er stand vor einem ganz kleinen Menschen, der beim Eingang unter der Loge der Familie Giocondi an der Wand lehnte.

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