die beiden Fräulein Pernici samt dem Leutnant Cantinelli in den Gang hinaus, um sie durchzulassen. Der Leutnant legte sogar die Hand an den Helm. Der Kellner des Gevatters Achille drängte hinzu, um seine Fruchtsäfte anzubieten, und alle diese Personen verstopften den Gang, so daß der Schuhmacher Malagodi mit seiner Frau ihre Plätze in der ersten numerierten Bank nicht erreichen konnten. Sie tauschten mit dem Bäcker Crepalini abfällige Bemerkungen aus, — indes Mama Farinaggi kleine Kreischtöne von sich gab, weil ein Pächter von jenseits des Ganges sie kniff. Dazu schrie es von der Galerie:
„Lauretta hat den schönsten Hut!“
Und:
„Raffaella, du hast mich mit einem andern betrogen!“
Die dicke Lauretta sah nicht einmal auf, sie steckte sich etwas in den Mund; Theo zeigte den Herren vom Klub, die mit zwei Fingern applaudierten, die Zungenspitze; Raffaella aber musterte ringsum die Frauen, wie eine fremde Dame. Jede, die sie angesehen hatte, neigte sich zur nächsten, und ohne Raffaella aus dem Auge zu lassen, sagten sie sich ein Wort: Skandal! Es klapperte von Loge zu Loge: „Skandal!“, sprang über den Rang: „Skandal! Skandal!“ — und die Männer im Stehparterre riefen: „Skandal! Skandal!“ und mit ihren Stöcken stießen sie den Takt. Mama Farinaggi drückte sich wieder, ganz einknickend auf ihrem Sessel, die Hand in den Busen und sandte beteuernde Blicke nach allen Richtungen. Trotzdem saßen die beiden Fräulein Pernici, aus Angst, sie zu berühren, aufeinander und drehten die Hälse umher, wie Hennen in Not, und Frau Camuzzi in ihrer Loge gleich neben den drei Mädchen bog sich langsam zur Seite, um auszuspeien. Darauf rückte sie ihren Stuhl ganz nach rechts und sah unverwandt ins Orchester. Der Severino Salvatori, der sein Monokel im