Jump to content

Page:H.M. Diana.djvu/348

From Wikisource
This page has been proofread.

dargebracht wurden, läßt sich in Zahlen ausdrücken. Wie einfach! Ich gab Geld, und dafür verschaffte man mir das Gefühl, in lauter Kämpfen, Unternehmungen und Gefahren zu stehen. In Wahrheit aber stand ich mit meinem Traum ganz allein, — wie auf einem vereinzelten Felsen, an dem das Meer hinaufbrandet,“ so ergänzte sie träumerisch und meinte im Grunde ihres Geistes ihren heimischen Scoglio. Ein weißes Kind lehnte sich an seine Jacken.

Und dieser Gedanke verjüngte und reinigte sie. Sie hatte also in Wahrheit gar nicht teil gehabt an den Handlungen, die ihren Namen trugen, an dem ganzen, auf Erfolg gerichteten, ziemlich niedrigen Spiel mit menschlichen Trieben. Sie dankte dem Geschick, das sie daran verhindert hatte. Als sie endlich den Gesandten verabschiedete, bemerkte er ihre Genugthuung. Er stutzte. Draußen überlegte er, ein wenig beunruhigt.

„Was ist das? Ich kam doch zu ihr als der Überlegene? Ich habe ihr die ganze Zeitlang prickelnde Enthüllungen beigebracht; und jetzt, um es mir nur zu gestehen, fühle ich mich beinahe gedemütigt. Welche Macht hat diese seltsame Frau noch immer? Womit droht sie mir?“

Und er suchte lange vergeblich die Macht zu berechnen, die der geschlagenen Herzogin von Assy noch zur Verfügung stand.

∗             ∗
332