„Hoheit, nehmen Sie Ihr Mißgeschick schwer?“
„Ich weiß nicht,“ erklärte lächelnd die Herzogin, „ich habe mich bisher nicht genau untersucht. Augen blicklich ist es mir gleich, der Garten duftet so frisch.“
Die Blà nickte und schwieg. Aber Pavic, der noch nichts gesagt hatte, lieh sich vernehmen. Die schleichende Rachsucht, die seine Begierde, der Herzogin von Assy zu Füßen zu liegen, jetzt manchmal verdrängte, stieg ihm plötzlich zu Kopf. Seine Stirn war gerötet, er sagte leidselig und dem Auge der Herzogin ausweichend:
„Eine Unheilsbotschaft; ich weiß nicht, wie ich sie länger zurückhalten soll. Den Assyschen Besitzungen in Dalmatien droht die Konfiskation. Der Staat steht im Begriffe sie einzuziehen. Zu dieser Stunde ist es vielleicht schon geschehen.“
Der Kardinal fragte ruhig:
„Sie wissen es im voraus?“
„Hier ist der Brief meines Vertrauensmannes.“
Pavic trat zurück, befriedigt und dennoch von Schmerz zerrissen.
Der Kardinal las und reichte das Papier der Herzogin. Dann griff die Cucuru danach. Sie prüfte es und brach, sobald sie es für echt befunden hatte, in Gelächter aus. Vermittels ihres Stockes, den sie unablässig auf den Boden stieß, verstärkte sie ihren Lärm. Dann wurden die Augen der alten Dame wässerig, und ein Stickhusten gestattete ihr nur noch leise Kreischlaute. Monsignor Tamburini maß die Herzogin von der Seite, mißtrauisch und entrüstet, wie