Codex diplomaticus Anhaltinus/195
1309. Juli 12. (Mühlberg.) Graf Albrecht I von Anhalt gelobt in dem Zwiste des Markgrafen Friedrich von Meissen mit dem Markgrafen Waldemar von Brandenburg das Oberschiedsrichteramt auszuüben.
Wi Albrecht von gnadin Godis greve von Anahalt bitugin unde bekennin unde dun kunth oppenberlikin allin den, dy diissin brif ansin: wire dat dy teyne, dy dar korin sin tu untschedene dy sakin, dy dar werrendi sin twischin unsen liven omen marcgreven Friedrich von Misne unde unsem liven swagere marcgreven Woldemar von Brandenburg, nicht overein endrugin oder sich twegeden an der untschedunge, so sulle wi greve Albrecht eyn recht sprekin dartwiscin na den sakin, alse wis uns hir bevragin kunnin an herren, an riddern unde an knechtin, unde sullin des weder durch lif noch durch leyt latin noch durch vruntschap. Dat betuge wi mit dem anehange unsis ingesegils an dissim brive, das wi gewin. Dit recht sulle wi greve Albrecht sprekin an disseme tage des avendes sente Margareten der iuncvrowin.
Disse brif is gegebin na der gebort unses Herin tusint iar ccc an dem nunden iare, in dem avende sante Margaretin.
Aus dem Original im Hauptstaatsarchive zu Dresden gedr: Riedel cod. dipl. Brand. II. 1. 281–282 (zum 11. Juli).