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Allgemeines plattdeutsches Volksbuch/Dei Nachtigall un dei Hartworm orer Blindschlang

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Dei Nachtigall un dei Hartworm orer Blindschlang.*)


     Da wir einmal 'ne Nachtigall un ne Blindschlang, dei H´haren jerer man ein Og. Dat müßt denn ok gahn un sei lewten tauhop in ein Hus lange Tid in Freden un Verdrag. Einmal wir dei Nachtigall bi gaude Fründ tau Gast beden, un sei sär tau de Blindschlang: Ick mag mi mit min ein Og da nich seihn laten, dei Lüd hebben da all twei Ogen un kiken Einen denn so an, dat kann ick nich uthollen; leih mi bin Og datau, du krigst dat jo morgen glik werrer. Dei Blindschlang ded dat. Awerst dat geföll dei Nachtigall so schön mit twei Ogen, un dat kled't ehr so hübsch un sei künn nu so nett na beiden Siden seihn, dat sei dei Blindschlang ehr Og nich werrer gewen wull. Dei Blindschlang seggt, sei wull ehr Og woll werrer krigen. Gah du man hen, seggt dei Nachtigall, un säuk!

            Ick bu min Nest up disse Linnen
            So hoge, so hoge, so hoge,
            Da sast du't din Lewen nich finnen!


     Sid dei Tid hebben alle Nachtigallen twei Ogen un dei Blindschlangen gar kein. Äweft wo 'ne Nachtigall ehr Nest but, da wohnt ümmer unnen in den Busch 'ne Blindschlang un söcht alltid herup tau krupen un will denn ehren ollen Fiend Löcker in dei Eier bohren un sei em utsupen, — Mannichmal jammert dei Blindschlang doch un seggt:

            Künn ick hüren, künn ick seihn
            Biten wull ick dörch'n Flintenstein!


*) Blindschleiche.