Tab. 1: Bevölkerungsentwicklung der Vorarlberger Gemeinden - Anteil der Personen mit italienischer Umgangssprache (1880-1900) Gemeinde Bevölkerungszahlen Anteil der italienischsprechenden Personen (absolut) 1880 1900 (in %) 1880 1900 1880 1900 Bregenz* 6349 11’204 98 431 1,5 3,8 Hard 2058 2915 37 519 1,8 17,8 Höchst 1990 2093 - 44 - 2,1 Lustenau 4164 6221 - 43 - 0,7 Dornbirn 9307 13’052 1 379 0,0 2,9 Hohenems 4428 5652 - 285 - 5,0 Götzis 2701 3370 - 7 - 0,2 Rankweil 2686 3304 - 48 - 1,5 Feldkirch** 7322 9755 229 685 3,1 7,0 Frastanz 1580 2021 - 192 - 9,5 Nenzing 1928 2129 44 187 2,3 8,8 Bludenz*** 5242 7878 487 1480 9,3 15,4 Insgesamt 49’800 69’594 896 4300 1,8 6,2
- Inklusive Rieden, Vorkloster.
- Inklusive Altenstadt, Tisis und Tosters.
- Inklusive Bürs, Nüziders und Löruns.
Quelle: Reinhard Mittersteiner, Peripherie und Sozialismus. Die Konstituierung der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung in Vorarlberg (1889-1918), phil. Diss., Wien 1988, S. 177 f. 253, 298, 320,365, 435,452, 476, 507 f. 552, 568, 590 f. Siehe dazu auch: Robert Sutterlütti, Italiener in Vorarlberg 1870-1914: Materielle Not und sozialer Widerstand, in: Kurt Greussing (Hg.), Im Prinzip: Hoffnung. Arbeiterbewegung in Vorarlberg 1870-1946, Bregenz 1984, S. 134,137. der Textilproduktion. In anderen Regionen trat wiederum eine regelrechte Deindustrialisierung ein. So hatte etwa der Salzburger Erzbergbau in neue Technologien investiert, die Ausbeute blieb aber zu gering.[5] Dagegen war im Trentino die Modernisierung der traditionellen Montan- beziehungsweise Eisenindustrie versäumt worden.[6] Dazu kam eine Krise in der Seidenraupenzucht, die zum Ruin der Trentiner Seidenspinnereien führte.[7]
Eine verstärkte beziehungsweise moderne industrielle Arbeitsmigration war die Folge dieser nur angedeuteten ökonomischen Wandlungsprozesse: Ende des 19. Jahrhunderts wanderten aus dem Trentino jährlich rund 13’000 Personen aus, 1911 allein über 9000 nach Tirol und Vorarlberg.[8] Sie fanden un-