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Page:Irische Texte 1.djvu/116

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III Scél mucci Mic Dáthó.

König von Ulster, als auch das Herrscherpaar von Connacht, Ailill und Medb, durch reiche Gegengaben zu erkaufen wünscht. Mac Dáthó ist in grosser Verlegenheit, wie er sich den gleichzeitig erschienenen Gesandtschaften gegenüber entscheiden soll. Auf den Rath seiner klugen Frau verspricht er jeder der beiden Parteien den Hund, doch sollen die Könige in Begleitung einer auserlesenen Schaar ihn selbst abholen. Diese treffen an einem und demselben Tage ein, und Mac Dáthó schlachtet ihnen zu Ehren sein fabelhaftes Schwein. Da fragt es sich, wer es zerlegen soll. Wo die tapfersten Helden Erinn’s beisammen sind, da entscheiden die Thaten, deren sie sich rühmen können. Nach einem kurzen Wortwechsel zwischen einzelnen Vorkämpfern der beiden feindlichen Provinzen, tritt Cet mac Matach (Magach in H und M) von Connacht vor, setzt sich mit einem Messer in der Hand an das Schwein und fordert die Männer von Erinn heraus, ihm diesen Platz streitig zu machen. Jetzt erheben sich die erprobtesten Helden von Ulster einer nach dem andern, aber jeden kann Cet an eine Niederlage erinnern, die entweder der Gegner selbst, oder sein Vater, oder sein Bruder durch Cet erlitten hat. „Er that so der ganzen Provinz einen Schimpf an.“ Eben will er sich zum Schneiden anschicken, da kommt Conall Cernach, ein Hauptheld von Ulster, und springt in den Saal. Die beiden Helden begrüssen sich in kurzen Rhapsodien. Dann aber gebietet Conall dem Cet, zurückzutreten. Cet muss Conall’s Ueberlegenheit anerkennen, sagt aber, dass Anluan den Wettkampf mit Conall aufnehmen würde, wenn er im Hause wäre. Da holt Conall Anluan’s Kopf aus seinem Beutel, und wirft ihn dem Cet an die Brust, dass ein Strom Blutes aus seinem Munde brach. Niemand wagt gegen Conall aufzutreten. Dieser nimmt den Schwanz des Schweines in den Mund und schneidet: die Männer von Connacht erhalten weiter nichts als die beiden Vorderfüsse. Ueber diesen Schimpf erhebt sich erst im Hause, bald aber im Freien ein blutiger Waffenkampf, in welchem Connacht den Kürzeren zieht. Mac Dáthó lässt seinen Hund los, und dieser schlägt sich auf die Seite von Ulster. Der Hund greift den Wagen von Ailill und Medb an,