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Page:H.M. Zwischen den Rassen.djvu/91

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„Ja ja, wer weiß, was jeder bevorsteht. Die meisten von euch werden zweifellos im Geleise bleiben und heiraten.“

„Rede nur nicht, Lola. Als ob es bei dir nicht aufs selbe hinauskäme.“

„Schwerlich. Ich kann mir nicht gut einen Mann denken, zu dem ich gehören würde. Ich habe ein eigentümliches Schicksal, meine Lieben. Vor mehreren Jahren — Gott, wir waren noch halbe Kinder — nanntet ihr mich mal aus Bosheit international. In eurer Bosheit hattet ihr aber ganz recht. Ich gehöre nicht hierher, und anderswohin vermutlich auch nicht.“

„Na, du bildest dir aber was ein!“

„Ich denke mir die Sache anzusehen. Wenn ich hier glücklich heraus bin, gehe ich, vermutlich mit einer Gesellschafterin, auf Reisen. Spanien und Portugal nehme ich mir besonders vor.“

„Wie willst du als junges Mädchen denn durchkommen? Schon die Sprache!“

„Meine Muttersprache ist Portugiesisch!“

„Du hast längst alles vergessen.“

„Ich kann schon noch etwas.“

„Sprich mal!“

Lola blies Rauch aus dem Fenster. Die Tür ward geöffnet, und Ernestes Stimme sagte französisch:

„Ein Besuch, meine Damen.“

Süßes Parfüm drang herein, und eine schöne Dame, schwarz und sehr elegant, noch jung, mit glänzend weißem Gesicht und glänzend schwarzen Haarbandeaus trat rasch in den Kreis der jungen Mädchen,

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