Da ihre Wimpern sich nicht bewegten, schlug er die Augen nieder. Er sah plötzlich kleiner aus, und alt, zerzaust, übernächtig: fahl von zahllosen Nächten.
Und er wanderte weiter: den Kopf auf der Brust, mit stammelnden Bewegungen der Lippen und, von Zeit zu Zeit, einem unfreiwilligen Stöhnen. Lola wendete das Gesicht, wohin immer er ging. Sie fühlte ihren Mund gekrampft vom Haß. Sie haßte ihn! Er hatte Claudia dorthinten in irgend ein Rendezvouszimmer bestellt. Claudia war durch die Stadt gegangen, in der an jeder Ecke der Tod lauerte: durch eine Hecke von Mördern. Er hatte sie kommen lassen: denn die Umarmung einer Frau konnte ihm Glück bringen zur Wahl. Ganz Florenz schrie seinen Namen, kämpfte um ihn: und er pfiff darauf und umarmte, abseits vom Lärm, eine Frau. Das war reizvoll; es war eine starke, verachtende Geste. Für sie war Claudia gestorben. Und ihr Tod traf ihn peinlich, denn er brachte vielleicht Unglück. „O! ich hasse ihn, ich hasse ihn! Da schleicht er hin, weiß sich verloren und wird nie mehr aufkommen. Ich freue mich. Ich will es nie bereuen, mich jetzt gefreut zu haben. Zu allem wäre ich in diesem Augenblick stark genug: zu allem.“ Sie suchte seufzend. „Eine Waffe! In diesem Augenblick eine Waffe!“
Aber der Augenblick verstrich! Das leblose Schweigen des Hauses machte ihr Fieber. Pardi richtete sich auf. Er sprach rauh.
„Also retten, was zu retten ist. Auf die Quästur.