bestellt, er wartet schon. Wenn ich zurückkomme, will ich sterben: nicht jetzt … Gib mir doch Zeit!“
Sie krümmte sich, und sie spreizte die Hand gegen den, der mit ausgestrecktem Arm und schwankend herbeikam. Lola stürzte vor, sie packte die Waffe. Er drückte wild zu; Lola sah ihre Hand voll Blut und sah Claudia sinken. Claudia wand sich empor und lief, ohne einen Laut, davon. Sie lief mitten auf der Straße, mit ungleichmäßigen Schritten und mit Händen, die durch die Luft tasteten: als liefe sie über Wurzeln und Steine, in einem halbdunkeln Wald. Drei Schüsse noch folgten ihr. Aus den Seitengassen links und rechts rannten gleichzeitig vier Sicherheitswächter, versperrten die Straße und griffen Claudia auf. Sie wies hinter sich; darauf ließen alle sie los, daß sie hinfiel, und warfen sich auf den Mann. Er lehnte an der Mauer; neben seinem Fuß lag der Revolver; und er hatte die Augen geschlossen.
Lola kniete, über Claudia gebeugt.
„Sage etwas, Claudia, nur ein Wort: ich bitte dich, ich bitte dich!“
Claudias kleine weiß bekleidete Hand regte sich leise in dem Kot, um den sie gegriffen hatte.
„Ach! du weinst. Nicht wahr, du weinst noch?“ — und Lola haschte mit den Lippen nach der Träne an Claudias Lid. Aber die Träne war kühl, und Claudias Augen erstarrten schon.
„Contessa! Was ist geschehen? Atmet sie noch? … Lassen Sie doch mich, Contessa!“
Lola erkannte Guidaccis kellerigen Atem und