Rest bürgerlicher Ehre abzustreifen, und behauptete um so wuchtiger die des Helden. Wegen eines Hemdes, das er einem Freunde aus der Kommode genommen und sich angezogen hatte, kämpfte er ein Duell. Und am Abend vorher war er bei erhöhter Laune, versprach Lola eine Reise nach Paris und lobte sein Leben. „Wie viel Tätigkeit! Wie viel Bewegung!“ Indes er in Versammlungen auftrat, mit dem Waffenkasten vors Tor fuhr und täglich Frauen kraft seines ganzen Feuers, als brenne es nur dafür, in allen Winkeln der Stadt Frauen im Dahinstürzen mit sich riß, hatte er durch Laufen, Lungern, Kartenspiel und Drohungen den Sturz seines Hauses hinzufristen, zwölf Stunden noch, und noch zwölf.
Lola kam, wie sie ihm zusah, in zitternde Bewegung. Sie konnte nicht schlafen, dachte sie an das feurige Leben, das er Tag und Nacht unterhielt. In welchem trüben Grau schlich man mit Arnold dahin! Pardi war bewundernswert. Mit einer todverachtenden Freude sah sie ihn alles, was er war, wie ein Feuerwerk in die Luft schicken. Gleich war das letzte abgebrannt; der Rest war Pulverdampf und Nacht. Inzwischen aber genoß man einen berauschenden Jubel, einen glänzenden Leichtsinn. Und man empfand sich vergrößert und stärker beleuchtet, wie auf einer Bühne. Aus Lola lösten sich, indes sie dies miterlebte, Akzente und Gebärden, die sie in sich nicht gekannt hatte.
„Sie, Botta, unser alter Freund, unterstützen die Kandidatur meines Mannes. Ich habe es nicht anders erwartet, aber werden Sie ihn durchbringen?“