ein Stück Papier legen, das du küssen kannst, und deine Schriftzüge nicht mehr an Augen und Lippen führen. Es ist zu viel, es ist Sünde. War nicht reiner, unser würdiger, jener geisterhafte Sommer, als wir, die Seelen voll voneinander, uns sogar der Hoffnung auf ein Zeichen enthielten?“
Musik schreckte sie auf. Auf dem runden Platz hielten alle Wagen. Junge Leute traten an ihren Schlag.
„Contessa, man sieht Sie wenig. Wieder die Nerven? Sonderbar, daß Sie unser Klima nicht vertragen … Aber Sie wissen doch, daß Ihr Gatte dem Brocca hunderttausend Franken abgewonnen hat? Gestern nacht. Und dem alten Geizhals geschieht recht. Jetzt ist’s an ihm, die Taschen aufzuknöpfen. Vor kaum acht Tagen hat er Ihren Gatten wegen lumpiger Fünftausend auf offener Straße bedrängt. Er soll unhöfliche Ausdrücke gebraucht haben, — und Pardi sah die Damen Vitali kommen. Ein Glück, daß er Geistesgegenwart hat, Ihr Gatte. Wenn der Alte schrie: ,Das ist nicht ehrenhaft!‘ fragte Pardi: ,Sagten Sie ihm?‘ ,Spielschulden zahlt man oder man wird ausgestoßen.‘ ,Sagten Sie ihm?‘ So haben die Damen geglaubt, man spreche von einem dritten. Ah! Ihr Gatte, Contessa: der erste Herr von Florenz!“
Sie fingen an, ihr Winke zu geben. Solange sie Valdomini bevorzugt glaubten, hatten sie Pardi geschont. Jetzt, da wieder jeder sich Hoffnungen machte, gaben sie ihr zu verstehen, daß sie einen Liebhaber brauchen, ihn bald schon wegen ihrer Modistin und