Guidacci fing von seinem Freunde an, dem Leutnant Cavà. Er schreibe trostlose Briefe aus Sizilien. Allmählich müsse er ganz verwildert sein, meinte Cipriani.
„Gewiß geht er mit einem langen Hirtenstab vor seinen Soldaten her.“
Lola spottete lustig mit. „Sie sind eigentlich sympathisch,“ dachte sie. „Sobald man sich nicht dazu zu rechnen braucht …“ Diese flüchtige kleine Menschheit umflatterte sie wie ein leichter, raschelnder Schleier. Dahinter war sie mit Arnold allein. „Seltsam,“ dachte sie, „wir sitzen unter lauter Freunden, im Lärm, sehen einander nicht an, und uns ist so heimlich zu Sinn … Aber was ich jetzt fühle, kann doch nur sein Blick sein?“ Rasch sah sie hin. Nein: er suchte unruhig und verlegen am Boden; er sann darauf, wie er fortkäme. Erschrocken schlug sie die Augen nieder. „Ich werde ihm vieles zu erklären haben!“
Guidacci nahm Abschied; Arnold schloß sich ihm hastig an. Claudia wollte Arnold nicht weglassen vor Herzlichkeit. Dann kam sie zu Lola; und als sie Lola umarmte, sagten ihr Auge, ihr ganzer Körper, wie demütig froh sie sei, daß sie Lolas Nachsicht vergelten dürfe. Sie drückte noch, ganz rasch und heimlich, Lolas Hand sich aufs Herz und auf den Mund. Wie Mund und Herz verschwiegen sein sollten!
Arnold stand vor Lola. Sie schluckte hinunter und brachte es nicht fertig, ihn zu sich zu bitten, in das Haus des andern … Unschlüssig ging sie mit Guidacci zur Tür.