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Page:H.M. Zwischen den Rassen.djvu/456

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der mich erniedrigt. Die Luft selbst, diese Luft verdirbt mich. Ich habe nicht das Recht, sie zu atmen. Hätte ich vorhin mich fallen gelassen! Er, dem ich mich schulde, würde mir dann verzeihen können. Jetzt darf ich nicht zu ihm sprechen, ihm nie wieder das Gesicht zuwenden. Er weiß nun, daß ich lüge! Meine Lust nach dem andern ist Diebstahl an ihm, an ihm! Ihm bin ich verantwortlich für meine Seele, und bald wird sie nicht Kraft genug mehr haben, ihn zu lieben. Immer neue Zusammenbrüche des Fleisches werden sie abnützen. In meinem Laster wird meine Vernunft erlöschen, und ich werde mich nicht mehr hinaussehnen können, mich nicht einmal mehr sehnen können.“

Sie fuhr auf.

„Das soll nicht geschehen. Ein Gedanke noch an den andern, und es geht da hinab!“

Sie lief zum Fenster, sie maß die Höhe der schwarzen Quadern. Ihr schwindelte schon wieder. Das Haus deuchte sie ein düsterer Riese, der sie auf loser Hand trug, bereit, die Hand umzukehren.

„Ich werde es nicht können. Ich bin feige. Zu viel Begehren macht auch feige.“

Im Umherirren, vor einem alten Schmuckkasten:

„Der? Vielleicht der!“

Und sie zog den winzigen Revolver hervor: ein galantes Geschenk von einst, ein Scherz, weil damals ein Landstreicher sie frech angeblickt hatte.

„Ich habe Begierden erregt und geteilt, wo ich vorbeikam, überall. Ich mag mich nicht mehr leben fühlen.“

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