las ihn in der Erwartung ihres Stichwortes, steckte ihn weg und hatte ihn, bevor sie hinaus mußte, schon vergessen … Nein: ihre Antwort kam, am ersten Morgen, da sie kommen konnte. Tini schrieb:
„Liebe Lola. Beneide mich lieber nicht. Damit ist nicht gesagt, daß ich nicht zufrieden bin. Aber was für mich paßt, könnte Dir doch sehr wenig erfreulich vorkommen. Man darf in meiner Lage nämlich nicht so große Ansprüche an das Glück machen, wie Du, glaube ich, tust. Dir würde es, wie ich Dich kenne, nirgends genügen. Von Leuten, die in Florenz waren, hörte ich, daß Deine Ehe nicht für besonders glücklich gilt. Ich darf Dir dies, obwohl Du versuchst, Dir nichts merken zu lassen, wohl verraten: denn, wie mir scheint, unterschätzt Du doch sehr den Preis, den es mich damals gekostet hat, Dir dies Glück zu lassen. Ich hätte nämlich selbst darum kämpfen mögen und fühlte mich ganz gut dazu imstande. Denn ich bin nicht das unbeträchtliche kleine Mädchen, von dem Du Dir damals ein bißchen Gefühl schenken ließest, und an das Du sogar noch jetzt Deinen Brief richtest. Das bin ich nicht. Ich habe schwer genug gelitten Deinetwegen. Heute kann ich Dir sogar sagen, daß ich in dem See, worin Gugigl einmal bei Mondschein so schön badete, an einem nebeligen Oktobermorgen beinahe ertrunken wäre. Wozu das alles, wenn ich nicht Dich noch viel heftiger geliebt hätte, viel hingebender als ihn? Du hast darauf nicht acht gegeben, oder nur, um ein wenig mit mir zu spielen. Wir hätten uns verstanden, meinst Du? Nein, ich Dich