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Page:H.M. Zwischen den Rassen.djvu/422

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sich immer über die vorige lustig machte, bis keine mehr galt! „Wer sich auch so rasch abtun könnte! Man müßte sich ein wenig geringer achten, und man hätte es so viel leichter“ … Aber Claudias Mundwinkel hingen schon wieder. Die Augen, unter schwer fallenden Lidern, starrten aus den Winkeln.

„Eine Sünderin: ja. Aber bedenke auch, wie furchtbar das Frauenleben ist! Welche Schrecken uns drohen jeden Tag! Hast du gehört, was der Beamte in Via del Mezzo mit seiner Frau getan hat? Nun siehst du! Er kommt, mit einem Fiasco unter dem Arm, die Treppe herauf.“

Claudia ahmte seinen Schritt nach. Sie ließ sich breit am Tisch nieder.

„Er will weitertrinken; die Frau rät ihm ab, sie wirft ihm sein Laster vor. Er antwortet nicht; er schweigt und trinkt. Als er fertig ist —“

Claudia wischte sich mit der Handfläche den Mund.

„— steht er auf, holt einen Strick und —“

Claudia stand, von Grausen erkältet, sehr steif, die Arme am Leib. Ihre Augen sahen den Mörder kommen.

„— schnürt ihr den Hals zu, wie einem Spatz. Dann hängt er sie auch noch an die Decke.“

Und Claudia machte sich, dumpf stöhnend, noch starrer, verdrehte die Augen und streckte die Zunge aus. Plötzlich fiel sie auf einen Stuhl. Nach vorn geworfen, heftig flüsternd:

„Und das ist ganz der Typus meines Mannes! Auch mein Mann ist ein Neurastheniker, auch er trinkt,

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