diente, der sich damit rühmte, trat bei ihr ein, wie es ihm beifiel: ohne sie zu bemerken, oder scheltend, oder mit einer flüchtigen Liebkosung, unter der sie sich kalt und stachlich überschauert fühlte. Das war das Unerträglichste: keinen Fuß breit zu haben, wo sie allein sein konnte, wo keine fremde Haut an ihre streifte und kein feindlicher Atem ging! Wie sie die Menschen haßte! Es dürstete sie nach jener Mädchenzeit und nach der scheuen Einsamkeit der Gewittertage im Bergwald, da sie sich, durch Blitze und Regenströme vor Menschen sicher, mit Versen von anderen Sternen in eine Reisighütte barg. Allein und rein, allein und rein sein! Immer wieder stieg ganz frisches Entsetzen herauf. „Wie ist es geschehen? Wie komme ich hierher? Was war ich vorher! Welche Kluft!“ Und sie dachte an Arnold. Wenn er wüßte! Wenn er ihr je begegnete! O, sich nicht zeigen, sich niemals mehr zeigen.
Im geschlossenen Wagen fuhr sie vor der Stadt die ödesten Wege. Pardi verbot es.
„Weil du verrückt bist, dürfen meine Pferde noch nicht leiden. Vernünftige Leute fahren die Wege, die dafür da sind, in den Cascine. Auch den Viale de’Colli fährt niemand: er ist zu steil und überanstrengt die Pferde.“
Sein Geiz und seine geistlose Härte, seine unbeherrschten Begierden, sein elastisches, unbefangenes Hin und Her zwischen einer engen Mannesehre und jovialer Lockerheit bedrückten sie jetzt mit ihrer Nähe wie eine unheilbare Krankheit. Und sie hatte es für ein Spiel gehalten, sie zu heilen; war glücklich gewesen,